Montag, 7. Oktober 2013

36. Tag: Von Tarragona nach Ametlla

Die Wolken hängen schwarz über dem Meer. Aber dort,  wo ich hin muss ist es hell. Den Weg aus Tarragona finde ich schnell. Fast alles Radwege. Dann nach Vila Seca,  die N 320, doch mit einem superbreiten Randstreifen. In Vila Seca finde ich den Weg sofort Richtung Salou und schon beginnen wieder Radwege.
Ich weiss nicht, ob ich den Tatort vermisst habe oder ob die letzten Kilometer auf der Nationalstraße vor Tarragona den Sonntagabendblues ausgelöst haben, er ist auf jeden Fall heute Morgen wie weggeflogen. Der Randstreifen war wirklich eine Zumutung gewesen. Schmal, die Fahrbahnbegrenzung als "singender Rand" mit Querrillen und mitten auf dem "Radweg" alle 10m ein fettes Katzenauge. Und dann noch der Sonntagsverkehr.
Heute dagegen läuft alles gut. So kann die neue Woche weitergehen.
Salou, - wir kennen den Ort von der Autobahn her durch die Silhouette des Vergnügungsparks, - ist ein schwer aufgemotzter Badeort
Muss man mögen.
Aber von Salou an,  reiht sich ein Badeort an den andern und alle sind mit guten Radwegen verbunden, Radeln, Kaffeepause, Zeitung lesen. Hoffentlich kommt das dicke Ende nicht nach, wie gestern.
Immerhin habe ich im rechten Augenwinkel genau beobachtet, wie  die Bergkette, die bei Salou noch ganz weit weg war, sich langsam, still und heimlich auf das Meer zu bewegt. Tut ganz harmlos und plötzlich türmen sich die Bergen wieder direkt vor mir auf.
Aber im Gegensatz zu gestern,  ist die N320 auf diesem Streckenabschnitt wirklich radlerfreundlich. Richtig breite Randstreifen und sehr wenig Verkehr. So komme ich locker über den Berg. Und vor allem, was ich befürchtet hatte, dass man um das Atomkraftwerk,  hinter Hospitalet d'Infant weiträumig in die Berge geschickt wird, trat überhaupt nicht ein. Anders als in Frankreich fahre ich direkt daran vorbei.
Es ist schon interessant, wie komplett anders (für meine alemanischen Freunde: "anderster") ich die Strecke er-fahre, die wir schon so oft auf der Autobahn entlang gefahren sind. Hospitalet, zum Beispiel, ist fast jedes Jahr auf der Rückfahrt, Frühstückspause und Fahrerwechsel auf der gleichnamigen Raststätte.
Mit Ametlla habe ich garnichts verbunden. Es war ein Ort mit einem Hotel, das entfernungsmäßig praktisch lag.
Um so angenehmer die Überraschung. Ein "4 Sterne Resort" hat Nachsaison Supersonderangebote ins Netz gestellt und so komme ich in den Genuss eines tollen kleinen Strandes, div. Swimmingpools etc. und das ganze ist einschließlich Frühstück immer noch billiger als die Jugendherberge in Basel. 

(Höre ich da Friederike im Hintergrund schon wieder "Angeber!!" rufen. Heute nehme ich ihr Häme gelassen, denn ich weiß, es ist der blanke Neid!).
Heute war wirklich ein sehr erholsamer Tag

Inzwischen weiß ich, dass man trotz intensivstem Kartenstudium keine Aussagen über den Verlauf des Tages machen kann. Gestern hätte ich nicht erwartet, dass der heutige Tag so angenehm verläuft.
Morgen mache ich einen großen "Schlenker" durch das Ebrodelta - auf der Karte sieht das super aus. Hoffen wir, dass das stimmt.

Was ich mir merken muss:

25. In Feriengebieten radelt es sich offensichtlich an Wochentagen viel angenehmer als an Wochenenden. Falls noch ein Wochende ansteht, werde ich mir das merken.


 

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