Samstag, 12. Oktober 2013

42. Tag: Von Sagunto nach Valencia

Für heute ist nur eine  kurzer Strecke geplant. Denn obwohl ich von Valencia schon einiges gesehen habe, will ich heute unbedingt, das "Calatrava Valencia" kennen lernen.
Sagunt am Morgen ist samstäglich verschlafen. Dank der Tipps von der Hotelrezeption,  finde ich schnell aus der Stadt und muss kaum auf große Straßen. Zuerst geht es auf landwirtschaftlichen Versorgungsstraßen, "cami rural" durch die "östlichen huertas". Und hinter Pucol (man denke sich das Häkchen unter dem c) beginnt tatsächlich wieder eine "via verde". Supermarkierter "roter" Radweg, der bis nach Valencia hinein führt. Wirklich top!
Ich wusste garnicht, dass sich die "Gärten" auch auch in den Norden (Osten)  von Valencia erstrecken.
Es hat mich sehr beeindruckt, dass die Bewässerungssysteme, die ja auf maurische Traditionen zurückgehen immer noch so gut zu erkennnen sind. Die Hauptkanäle sind inzwischen Betonwannen, aber das Prinzip hat sich nicht geändert. Und was mich besonders fasziniert, ist, dass das Rechtssystem, wie das Wasser unter den Bauern verteilt wird, nahezu unverändert auf maurisches Recht zurückgeht, das seit Anfang des 13. Jahrhunderts immer noch gilt. Ob es aber noch die berühmte Wassergericht  gibt, weiß ich nicht.

Das sind die großen Kanäle



Aus diesen "zapfen" die Bauern, wenn sie dran sind, das Wasser ab, oder wenn sie das Recht zu wässern erworben haben,  und leiten es auf ihre Felder.
Hier sieht man den "Schieber" wie er sicher erst vor kurzem wieder geschlossen wurde, denn unter den Organenbäumen standen noch Pfützen.
War wirklich sehr kurzweilig und interessant, der Vormittag.

Und in den kleinen Orten, gab es sogar hochinteressante "zeitgenössische" Kunst
Überhaupt war der heutige Tag geprägt durch "angenehme Anblicke".
Wie formuliere ich das jetzt,  ohne in mir einen Sexismusvorwurf einzuhandeln?
Also ich versuche es mal so: Ich kann meinen Schwager seit heute viel besser verstehen, dass er so ein großer Freude am Joggens hat. Auf der Via Verde herrschte an diesem Samstag, bei Sonnenschein, Hochbetrieb,  und es war sehr unterhaltsam , die vielen jungen Damen, bei der Ausübung ihrer sportlichen Tätigkeit zu beobachten (Victorianischer geht es nun wirklich nicht!!).
Aber, Vorsicht! Immer auf den Weg achten!!!
Um ein Uhr war ich bereits an meinem Hotel (das letzte auf meiner Reise).
Das super gelegen ist.
Gleich über die Straße sind die Calatrava Bauten die Ciudad de las Artes y de las Ciencias und das Oceanium.
Die Bauten vor allem die Brücken von Calatrava faszinieren mich schon seit langem, aber erst heute habe ich die Möglichkeit Calatrava satt zu sehen.
Heute habe ich auch verstanden, was er meint, wenn er sagt:
„Die Schwerkraft ist für einen Ingenieur das, was für einen Maler die Farben sind.“


Heute leuchtete das Weiß und die Blautöne des Wassers ganz besonders.
Zuerst bin ich wirklich wie erschlagen von der Architektur, da ist wirklich Schwung drin, da spannen sich Bögen, da wirken Monumentalbauten fast schwerelos


Aber mit der Zeit, schleicht sich noch ein anderes Gefühl ein. So sehr mir Calatrava gefällt, er bereitet mir mit der Zeit etwas "Sodbrennen". Das geht mir bei Gaudí ähnlich, auch ihn mag ich sehr, und kann dennoch nicht zu viel auf einmal von ihm sehen.
Und  mit der Zeit meine ich noch mehr Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Das kann kein Zufall sein,
Vor einer Woche im Parque Güell, die Wandelgänge mit den schrägen Säulen. Das ist doch ein Zitat. Und wenn ich genauer hinsehe, dann  kommen da, bei aller SF-Jetson-Oberfläche,  doch sehr viel organische Elemente zum Tragen.
Hat sich da der Mathematiker vom Mystiker inspirieren lassen?

Morgen, die vorletzte Etappe!! 

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