Donnerstag, 12. September 2013

11.Tag von Chalon nach Macon:


Die Zeichen sind unübersehbar. Der Herbst rückt näher. Auf den Treidelpfaden liegt täglich mehr Laub. Es riecht nach faulem Obst und Kraut. Und riesige Vogelschwärme machen ihre Flugübungen - wenn sie nicht auf den Leitungen sitzen.
Heute war ein super Tag zum Radfahren. Der erste Teil der heutigen Strecke  ging weg von der Saone, durch kleine Dörfer, helle Natursteinhäuser, Rathaus, Kirche, und ein kleines Schloss... Mir  wird bewußt, wie gut ich diese Art Dörfer doch kenne. Mein Frankreichbild stammt nicht zum geringsten Teil aus französischen und belgischen Comics. Und heute konnte ich feststellen, wie gut Rummelsdorf ein französisches Dorf abbildet und wie fein die Zeichner Details eingefangen haben. Fehlte nur, dass ich auch noch das Schloss vom Grafen von Rummelsdorf entdecke. Und siehe da:
Man könnte doch glatt meinen, dass gleich der Graf in seinem Oldtimer um die Ecke braust.
 (Für alle, die ihr Frankreichbild nicht aus Comics bezogen haben. Rummelsdorf spielt in vielen Spirougeschichten eine wichtige Rolle- natürlich heißt das Dorf  nur in der deutschen Übersetzung so) .
Etwa auf halber Strecke kommt Tournus - eine phantastische Altstadt mit einer gewaltigen romanischen Kirche aus dem 11.Jahrhundert. Hat mich sehr  beeindruckt. Vor allem die Krypta.

Auf der 2.Teilstrecke, zieht ein heftiges Gewitter auf. Aber zum ersten Mal auf dieser Reise habe ich Rückenwind und ich fliege dem Gewitter davon. Ich komme trocken in Macon an. Auch diese lebhafte Stadt ist Weltkulturerbe - und noch eine beeindruckende romanische Kirche.

Heute  ist ein weiterer wichtiger Abschnitt erreicht:

Ich muss mich von meinen lieb gewordenen Wegweisern verabschieden:
Eurovelo 6 geht nun weiter Richtung Loire,  und ich muss mir von nun an meinen eigenen Weg suchen. Und auch die Burgunder voie bleue Routen hören hier auf.
Wenn es nur die Schilder wären!! Aber die EU hat in diese Radwegesysteme richtig Geld reingesteckt. Fast durchgehend geteert und alle 10 km Info-Säulen. Das war super! Auch wenn an manchen Stellen der entscheidende Wegweiser fehlte. Mal sehen wie ich auf mich allein gestellt klar komme. Die Treidelpfade scheint es auf einmal nicht mehr zu geben!

Morgen weiß ich mehr.

Was ich mir merken muss:

1.(siehe Tag 7)
2. Keinen Blaubeerjoghurt mehr zum Frühstück essen. Die Körnchen bleiben im Hals hängen und man hustet den halben Morgen.
3. Wenn ein Hotelzimmer stark nach Räucherstäbchen riecht. Sofort umdrehen. Spätestens am nächsten Morgen merkt man, dass  die Schimmelpest in jeder Ecke lauerte.
4. Wenn man in einem Altstadthotel ein Zimmer im 4.Stock angeboten bekommt. Sofort umdrehen. So hoch kommt kein heißes Wasser.
5. Kraftriegel wie Corny kann man gar nicht so gut kauen, dass nicht kleine Nussstückchen übrig bleiben. Effekt siehe oben unter 2. - Die Alternative S****cherriegel sind zwar ungefährlicher, man muss es aber schaffen, den Riegel aufzumachen ohne hinzuschauen. Sonst hat man den ganzen  Tag die Werbung im Ohr.
(Punkt 5 kann ich eigentlich aus meinem Merkheft streichen, denn heute habe ich die letzten "Powerriegel" gegessen)


1 Kommentar:

  1. Hi Manne, dein Blog ist ja besser als am Morgen Spiegel-Online lesen. Hab ihn schon als Startseite eingetragen !

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