Freitag, 13. September 2013

12.Tag: Von Macon nach Villefranche-sur-Saone:

Der erste Tag ohne meine Weggefährten "Eurovelo 6" und "Voie bleue"!!
Und das am

Freitag, den 13.

Im Touristenbüro von Macon haben sie eine Art Fortsetzung der Saone-Tour versucht. Ein Blatt mit einer Wegbeschreibung. Bis km 3 alles wunderbar. Dann soll ich von der größeren Straße ab, und wieder am Fluss entlang. Nach 2 km geht der Weg in Wiese über - ist aber noch als Weg erkennbar. Nach einem weiteren Kilometer - stehe ich am Ende einer Halbinsel zwischen 2 Flussarmen. Also wieder zurück. Dann kommt ein Weg nach rechts. Die Richtung stimmt. Dann wird der Weg zur Schlammschlacht. Ich lande mitten in einer Abholzzone. Mit schwerem Gerät werden Pappeln  im Uferbereich niedergemacht. Ich rutsche und schlingere durchs Gelände. Doch die Richtung stimmt. Irgendwann kommt linkerhand ein wunderbarer Kiesweg, - doch da ist ein Zaun dazwischen. Ich fahre den Zaun des  Feriencampgeländes entlang, das mit Superwegen, und  ich auf dieser Schnmierseifenpiste. Knirsch! Ich komme aus dem Wald heraus und auf ein kleines Sträßchen . Na also die Richtung stimmt. Wieder geht es durch nette kleine Dörfer. Doch nicht mehr, wie ich sie aus Spirou kenne. Die Häuser sind aus Lehmziegeln und nicht mehr so beeindruckend.
Und- die Straße bleibt nicht länger in der Nähe des Flusses. Den Hang rauf, den Hang runter, den Hang rauf..., wie mir scheint, soll ich langsam auf die Pyrenäen vorbereitet werden. 
Irgendwo da unten ist "mein" Fluss; Seufz:

Aber ich komme gut voran, das Wetter ist angenehm kühl und immer wieder kommt die Sonne durch. In Messemy bei einer Kaffepause (mein Standardsatz kommt gut!),
stelle ich fest, dass man hier den Fortschritt kaufen kann. Oder soll das heißen, dass er gar "käuflich" ist?
  Leider war der Laden zu. Ich bringe Euch den Fortschritt also nicht als Reiseandenken mit.

Und auf einmal, waren es nur noch 12km bis Ville-Franche-sur-Saone!!
Auf der Karte sollten es insgesamt knapp 70km sein. Und auch auf dem Blatt des Touristenbüros auch. Wo genau sich das Wurmloch im Raum-Zeit-Gefüge Frankreichs befindet, kann ich nicht mehr rekonstruieren, aber ich habe mich natürlich gefreut.
Je näher ich Ville-Franch-sur Saone komme, desto deutlicher wird, was mich wohl in den nächsten Tagen erwartet. Industrielandschaft, Lastwagen und Radwege, die immer dann verschwinden, wenn es über eine Brücke geht und es eh eng wird.  Durch Plattenbauvororte erreiche ich den Ort.
Hoffentlich hat Lyon ein besseres Radnetz als Ville Franche!!!
Die Innenstadt hinterlässt keinen bleibenden Eindruck auf mich. Das Touri-Büro hat sich gekonnt versteckt und ich entdecke es erst im 3.Anlauf.
Mein Hotel, - siehe "was ich mir merken muss"-,  liegt z i e m l i c h außerhalb, und bedient eher Autobahnreisende, die mal kurz von der Autobahn runterfahren wollen. Einmal draußen, habe ich nicht allzuviel Lust, noch einmal zurück zu fahren. Vor allem als ich im Internet lese:


"Die Stadt liegt 25 km nördlich von Lyon und ist Touristen vor allem als südliche Mautstation (Péage) der Autoroute A6 bekannt."

Dafür ist in der Nähe ein Riesen-Outlet, in dem ich ein wenig rumstreife, -und ein Baumarkt - den ich natürlich nicht unbesucht lassen kann (höre ich da jemand im Hintergrund lachen?).  Denn: Ich habe mir vorgenommen, mein armes malträtiertes, schlammverspritztes Fahrrad ein wenig zu pflegen, wozu ich natürlich ein bißchen  "was brauche!". - Es hat mich bei meinen australischen Wegabschnittsbegleitern so fasziniert, dass sie jeden Abend ihre Fahrräder geputzt haben. Da bekam ich fast ein schlechtes Gewissen.
Und so wurde es alles in allem noch ein sehr gemütlicher Nachmittag. Zumal der junge Mann an der Rezeption, sich ein bißchen zu mir setzte, mir beim Putzen zuschaute, und von seiner 7.000km Tour quer durch Skandinavien erzählte. - In einem astreinen Deutsch.

Was ich mir merken muss:

6. Wenn ich ein Hotel buche, dann schaue ich ganz genau auf der Karte nach, wo sich das Hotel befindet und wie weit es zum Zentrum ist.
7. Duscharmaturen sind von Menschen gemacht. Und durchschnittlich intelligente Menschen sollten in der Lage sein, herauszufinden, wie sie funktionieren. Es gibt in der Regel folgende Optionen: Drehen, schwenken, drücken, herausziehen, - Stifte abschrauben sind keine Lösung. Jemand, der schwere Sudokus lösen kann, sollte sich, bei Beachtung dieser Regeln, nach einigen Minuten nass machen können.
8. Höre ich im Hintergrund einen Lastwagen näher kommen, dann weiche ich auf keinen Fall, wiederhole: gar keinen Fall einem Schlagloch aus! Und zwar nie! Ich halte lieber an!







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