Montag, 30. September 2013

29.Tag: Von Figueras nach Caldes de Malavella


Das leichte Unbehagen, wie es auf spanischen Wegen weiter geht, hat mich auch meinem Ruhetag nicht ganz verlassen. Auf der Karte scheint es nur wenige Wege Richtung Barcelona zu geben - und die meisten sind rot - groß, laut, viel Verkehr. Doch heute habe ich mich mit Spanien ausgesöhnt. Vielleicht habe ich die ersten Tage zu sehr über die "alte Liebe" gelästert, so dass sie sich so ungnädig zeigte, oder habe ich zu sehr von Frankreichs Radwegen geschwärmt? Wie auch immer, nach eifrigem Kartenstudium habe ich heute, von etwa 75 km (auf de "roten" Straßen wären es vielleicht 55km gewesen), nur um die 10 auf der N 11 Nationalstraße verbracht, und bin durch wunderschöne kleine Dörfer gefahren. In Vilamalla muss ich wie ein Alien gewirkt haben, zumindest hat eine alte Dame, die mit ihrer "ecuatorianischen"  Betreuerin unterwegs war, mit ihrem Stock auf mich gezeigt, als ich auf der Karte nach der nächsten Straße suchte, und gemeint "éste no es de aquí"- der isch et von da - genau, und war auch gleich wieder draußen.  Kleinen Sträßchen, die Berge auf der rechten,

 

ein strahlend blauer Himmel - und seltsamerweise riesige Haufenwolken zur Linken, auf die ich fast runterschauen konnte, die sich an der Küste aufbaut haben, aber nicht die Berge hoch gekommen sind. Einmal habe ich in der Ferne sogar das Meer gesehen.
Mein Kartenstudium kann so schlecht nicht gewesen sein. Denn auf dem Weg habe ich 2-3 Mal amerikanische Damen getroffen, die geführte Radtouren durch Katalonien gemacht haben, und weiße Busse sind immer wieder hin und her gefahren, um zu sehen, ob alle noch auf dem Weg sind.
 Die Sträßchen waren wirklich genial. Nur nach Gerona musste ich rein, kein Vertun- häßlich. Der Ort hat mich nicht sehr beindruck, bis auf ein älteres Ehepaar (etwa in meinem Alter), die mich angesprochen haben, "wohin des Wegs, usw...." und als ich sagte, ich wolle heute noch nach Malavella, erklärten sie mir, dass meine Streckenplanung viel zu kompliziert sei. Es gäbe von Gerona eine "via verde", auf einer alten Eisenbahntrasse, die ginge nach Casa de la Selva, und dann runter ans Meer. Aber von Casa de la Selva aus gäbe es eine Straße nach Caldes de Malavellas. Und das stimmte auch. Etwa 15 km Fahrradwege vom Feinsten. Richtig gemütlich - sieht man von dem Auf und Ab des Pyrenäenvorlands ab. Heute waren schon ein paar knackige Steigungen dabei ( bis über 12 %).
Von Caldes de Malavella habe ich mir ehrlich gesagt ein bisschen mehr versprochen. Schließlich kommt da das berühmte "Vichy Catalan" her. Aber außer einer riesigen Abfüllanlage und Schildern, die zu irgendwelchen "Thermen" führen, war von einem mondänen Badeort nichts zu spüren.
Gut, das Hauptgebäude der Abfüllanlage ist schöne Industriearchitektur:

Morgen geht es wieder ans Meer. Leider habe ich auch nach intensivstem Kartenstudium keinen anderen Weg gefunden, als entlang der "roten N 11" zu fahren. Ab er dafür ist es ein relativ kurzer Fahrtag. Dienstag in Sant Pol und Mittwoch "si dios quiere" - Barcelona.
In Gerona habe ich zwar ein neues Internetmodem gekauft. Aber es will sich nicht installieren. Ich denke, das bekomme ich spätestens in Barcelona geregelt.



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